Samstag, 13. Februar 2016

Kupfer ist für den Körper enorm wichtig

Kupfer ist für den Körper enorm wichtig

Sarah Landers

Die britische Studentin Alicia Goss forderte die Ärzteschaft auf, der Frage einer Belastung des menschlichen Körpers durch Metalle größere Aufmerksamkeit zu widmen, nachdem bei ihr die lebensgefährliche Krankheit Morbus Wilson festgestellt worden war.

Goss wurde erst klar, dass sie schwere gesundheitliche Probleme hatte, als ihr mehrfach der Zutritt zu Clubs verwehrt worden war, sie auf der Straße angeschrien wurde, weil sie taumelte, und ihr das Sprechen schwerfiel. Wenig später konnte sie nicht einmal mehr einen Kugelschreiber halten. Ihre Symptome verschärften sich sogar noch, bis ihre Ärzte endlich feststellen konnten, was ihr eigentlich fehlte.

Die Bedeutung von Kupfer für den Körper

Kupfer trägt wesentlich zur normalen Funktionsweise unseres Körpers bei. Es spielt bei der Produktion der roten Blutkörperchen eine wichtige Rolle, hält die Nervenzellen gesund und unterstützt unser Immunsystem. Darüber hinaus fördert Kupfer die Bildung von Kollagen, einem wichtigen Bestandteil der Knochen und des Bindegewebes.

Aber Kupfer wirkt auch als Antioxidans und verringert die Bildung sogenannter freier Radikale, die Zellen und die DNS schädigen können. Zusätzlich erleichtert Kupfer die Aufnahme von Eisen und spielt eine wichtige Rolle bei der Energieproduktion. Kurz gesagt: Kupfer ist für die Gesundheit ungemein wichtig.

Kupfer ist in zahlreichen Lebensmitteln, insbesondere in Austern, Leber, Vollkornbrot, Müsli, Schalentieren, dunkelgrünem Blattgemüse, Nüssen und Schokolade enthalten. Aber der Körper benötigt keine großen Mengen dieses Metalls, um normal zu funktionieren, und zu viel Kupfer kann sogar sehr gefährlich sein, wie Goss am eigenen Leibe erfahren musste.

Auswirkungen eines Übermaßes an Kupfer

Bei der Krankheit Morbus Wilson handelt es sich um eine krankhafte Genmutation, die dazu führt, dass sich im Körper zu viel Kupfer anreichert und ihn langsam vergiftet. Es kommt dabei zuschweren Schädigungen der Leber, des Gehirns und anderer Organe sowie zahlreichen weiteren unerfreulichen Symptomen. Die motorischen Fähigkeiten können massiv eingeschränkt sein, was das Gehen, Sprechen und sogar Schreiben deutlich erschwert und sogar unmöglich machen kann.

Der ursächliche Gendefekt führt zu Störungen des Kupfer-Stoffwechsels in der Leber, die nur noch vermindert Kupfer ausscheiden kann, so dass sich das Metall im Körper immer mehr anreichert, was im Laufe der Zeit zur Vergiftung führt. Aber offenbar sind nicht viele Ärzte mit den Symptomen einer Kupfervergiftung vertraut. Goss suchte zunächst mehrere Male ihren Hausarzt auf, aber ihre Symptome wurden mit Stress an der Universität, nicht aber mit der lebensbedrohlichen Krankheit in Verbindung gebracht, an der sie tatsächlich litt.

Ihr Zustand verschlechterte sich rasch immer mehr. Zuletzt war sie sogar auf den Rollstuhl angewiesen und musste ihr Studium einstellen. Erst eine Magnetresonanztomografie brachte dieÄrzte auf die richtige Spur und Diagnose – nachdem Goss bereits mehrere Monate unter schrecklichen Symptomen leiden musste.

Wie können Ärzte eine Überbelastung durch Metalle im Körper aufspüren?

Die Routine-Blutuntersuchungen ihres Hausarztes enthüllten eine geringe Thrombozytenzahl, aber die Leberfunktionstests zeigten keine Auffälligkeiten, so dass man nicht sofort eine Funktionsstörung der Leber vermutete.

Da die auftretenden Symptome oft auch mit anderen Krankheitszuständen in Verbindung gebracht werden können, ist es nicht leicht, Probleme zu diagnostizieren, die sich aus zu hohen Metallanreicherungen im Körper ergeben. Erst wenn zahlreiche bestimmte Symptome gleichzeitig auftreten, werden Krankheiten wie Morbus Wilson zutreffend diagnostiziert.

Die junge Studentin reagiert gut auf ihre Behandlung. Sie nimmt ein Medikament namens Pennicillamin, das die Ausscheidung des überflüssigen Kupfers befördert, und zusätzlich Vitamin E ein. Dennoch kann es bei manchen Patienten bis zu einem Jahr dauern, bis sie eine Verbesserung ihres Zustands verspüren.

Je schneller die Diagnose einer Metall- oder Schwermetallvergiftung erfolgt, desto geringer ist die Intensität der Symptome und desto schneller stellt sich eine Erholung ein – dies unterstreicht, wie wichtig es ist, dass Ärzte untersuchen, in welcher Menge sich Metalle in unserem Körper angereichert haben.






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