Mittwoch, 16. Dezember 2015

Neuer Vorstoß von Ron Paul zu Legalisierung von Marihuana könnte vier Jahrzehnten Drogentyrannei ein Ende bereiten

Neuer Vorstoß von Ron Paul zu Legalisierung von Marihuana könnte vier Jahrzehnten Drogentyrannei ein Ende bereiten

Mike Adams

Vier Jahrzehnte »Krieg gegen das Rauschgift« haben nur dazu geführt, dass Millionen Unschuldiger leiden, dass unsere Gefängnisse überfüllt sind mit gewaltlosen Bürgern, dass Milliarden Dollar für Strafverfolgung und das (Un-)Rechtssystem verschleudert werden und dass sich Untergrund-Drogenbanden – die allerdings sehr gewalttätig sind – die Taschen vollstopfen. Das Marihuana-Verbot in Amerika ist eine verhängnisvolle Politik, sowohl im direkt politischen als auch im medizinischen Sinne.
Der Krieg gegen das Rauschgift hat mit dem Verbot des Straßenhandels die Banden noch reicher gemacht, weil dadurch der Wert der Drogen, die nach wie vor reichlich vorhanden sind, in die Höhe getrieben worden ist. Und jetzt wird eingestanden, dass die US-Behörde Alcohol, Tobacco and Firearms den mexikanischen Drogenbanden tatsächlich Zehntausende Waffen übergeben hat, sodass genau die gewaltsamen Bandenkriege entstehen konnten, die die Behörde nach eigenem Bekunden doch bekämpft. Wie sich herausstellt, trägt die US-Regierung tatsächlich zum gewalttätigen Drogenkrieg bei!

Ron Paul und Barney Frank schließen sich zusammen, um diesen Wahnsinn zu beenden
Um mit diesem Wahnsinn Schluss zu machen, hat sich nun der US-Abgeordnete Ron Paul mit seinem Parlamentskollegen Barney Frank zusammengetan und einen Gesetzantrag zurLegalisierung von Marihuana in Amerika eingebracht. Wie Sie sich vielleicht erinnern, hat Präsident Obama den Wählern im Wahlkampf die Legalisierung versprochen, doch anscheinend ist er zu sehr damit beschäftigt, Libyen zu bombardieren und die US-Verfassung mit Füßen zu treten, als dass er seine eigenen Versprechen einhalten könnte. (GITMO [Guantanamo] ist auch noch immer in Betrieb, falls Ihnen das entgangen sein sollte …)
Natürlich, der Krieg gegen das Rauschgift ist ein sehr wirksames Werkzeug der Tyrannei, das gegen das amerikanische Volk gewendet werden kann. Es ermächtigt die [US-Drogenbekämpfungsbehörde] DEA und die Regierung in Washington zu unangemeldeten Durchsuchungen in Privatwohnungen und Unternehmen, egal, mit welcher Begründung (und sogar ohne Durchsuchungsbeschluss), es stellt der Gefängnisindustrie jede Menge billiger Arbeitskräfte zu Verfügung, es garantiert den großen Pharmakonzernen ein Monopol über all die Modedrogen, die heutzutage als Medikamente verkauft werden.
»Speed« beispielsweise wird nun als Medizin für ADHS-Kinder verkauft. Jetzt hat es Big Pharma auch auf den Marihuana-Wirkstoff THC abgesehen, man hofft darauf, ihn als verschreibungspflichtiges Medikament verkaufen zu können. Durch den Krieg gegen das Rauschgift wird Big Pharma ein Monopol gesichert, das sich selbst die Drogenbosse nicht haben beschaffen können.

Ein parteiübergreifendes Anliegen
Besonders interessant zu beobachten ist bei dem sogenannten Krieg gegen das Rauschgift, dass ihn die bestinformierten Vertreter der Linken wie auch der Rechten mittlerweile als völligen Schwindel betrachten. Vielleicht sind deshalb die Abgeordneten Ron Paul (Republikaner) und Barney Frank (Demokrat) die perfekten Sponsoren für dieses Gesetz. In vielen Fragen beziehen beide extreme Positionen an den entgegengesetzten Enden des politischen Spektrums und sind sich dennoch darin einig, dass es nun endlich an der Zeit ist, die Politik der Nixon-Ära zu beenden, die nur Leid und Ungerechtigkeit über das Land gebracht hat.
Den gescheiterten Krieg gegen das Rauschgift zu beenden, ist weder eine konservative noch eine liberale Idee: Es ist ein Prinzip der Freiheit, deren Zeit in Amerika gekommen ist.
Denn wenn wir den Krieg gegen das Rauschgift betrachten, die überfüllten Gefängnisse, die Drogen-Schattenwirtschaft und all die anderen unbeabsichtigten Folgen des Marihuana-Verbots, so müssen wir uns fragen: Ist der Gesellschaft mit der Kriminalisierung von Marihuana-Rauchern in irgendeiner Weise gedient? Wie soll etwas dadurch bewirkt werden, dass man einen medizinisch Abhängigen einkassiert und hinter Gitter bringt?

Das Marihuana-Verbot bewirkt rein gar nichts für die Gesellschaft
Zunächst ersten unterbricht es die Beiträge eines Steuern zahlenden Bürgers. Die meisten Marihuana-Raucher haben einen Job und zahlen Steuern, sind also ordentliche Bürger – Rechtsanwälte, Buchhalter, Musiker, Verwaltungsangestellte und so weiter. Wirft man sie ins Gefängnis, so können sie nicht mehr am Wirtschaftsleben teilhaben, der übrigen Gesellschaft werden darüber hinaus neue Kosten aufgebürdet.
Zum zweiten brauchen Marihuana-Raucher aus moralischer Sicht medizinische Hilfe und keine Strafanzeige. Wenn jemand an einer Abhängigkeit von einer bestimmten Substanz leidet, wie soll ihm dann damit gedient sein, dass er in den Knast gesteckt wird, wo er von anderen Süchtigen und Schwerkriminellen umgeben ist? Die Gefängnisse in den USA sind heute eher Trainingslager für Kriminelle; bei der Entlassung sind die Leute schlimmere Verbrecher als bei ihrem Haftantritt. Das Justizsystem greift sich also letztendlich Menschen, die relativ friedliche Steuerzahler sind und macht aus ihnen abgebrühte Kriminelle, die dann auf unsere Straßen freilassen werden.
Wie verrückt ist denn das?
Wäre es nicht weit sinnvoller, man ließe sie weiter in der Gesellschaft ihre Aufgaben erfüllen und würde ihnen mit einer medizinischen/gesundheitlichen Perspektive aus ihrer Drogenabhängigkeit helfen? Süchtige brauchen Hilfe, kein Gefängnis. Unser heutiges Justizsystem tut absolut nichts, um Gefangene zu rehabilitieren. Es macht aus ihnen nur schlimmere Kriminelle.
Und schließlich, allein aus medizinischer Sicht: Kann es sich irgendein US-Bundesstaat erlauben, Menschen für nicht-gewalttätige Verbrechen, bei denen es keine Opfer gibt, ins Gefängnis zu sperren? Wem schadet es denn, wenn sich ein Junge auf der Straße einen Joint anzündet? Niemandem. Es gibt keine Opfer. Und es gibt deshalb auch kein Verbrechen, nur eine fiktive Straftat, die der Staat erfindet, um die Menschen einzusperren.
Ein »reales« Verbrechen ist eines, bei dem es ein Opfer gibt: Vergewaltigung, Einbruch, Raub oder Mord. Diese Verbrechen müssen vom Justizsystem angemessen verfolgt werden und die Täter sind Menschen, die von der Gesellschaft zu Recht hinter Gitter gebracht werden. Aber wer ein paar Gramm Marihuana in der Tasche hat – oder sogar einen Joint anzündet –, der schädigt weder einen Menschen noch ein Gut und ebenso wenig ein moralisches oder ethisches Prinzip. Es ist in jeder Hinsicht ein Handeln, das durch eine vom Staat geschaffene rechtliche Fiktion zu Unrecht kriminalisiert wird.

Endlich gibt es eine Lösung für das Marihuana-Verbot
Es ist an der Zeit, diese rechtlichen Fiktionen und den Krieg gegen das Rauschgift in Amerika zu beenden. Die Lösung liegt darin:
  1. Marihuana im ganzen Land zu LEGALISIEREN.
  2. Marihuana zu REGULIEREN und den Verkauf durch lizensierte Anbieter zuzulassen.
  3. Den Verkauf von Marihuana zu BESTEUERN und die Steuereinnahmen zur Finanzierung von Hilfsprogrammen für den geringen Prozentsatz der Konsumenten, die süchtig werden, zu verwenden.
Diese Maßnahmen werden dazu führen, dass
  1. die Drogenbanden ausgeschaltet werden. Wenn Marihuana plötzlich legal ist, wer würde es dann noch von einem Straßendealer kaufen?
  2. die Drogengewinne einbrechen. Ist etwas legal, sinkt der Preis. Plötzlich lässt sich mit dem Handel der Drogen kein Geld mehr verdienen, den Drogengangs wird augenblicklich die Geschäftsgrundlage entzogen.
  3. die Einnahmen der Bundesstaaten aus der Besteuerung des legalen Marihuana-Verkaufs gewaltig steigen.
  4. die Zahl der Jugendlichen, die die Droge ausprobieren, sinkt. Warum sollten Teenager etwas probieren wollen, das LEGAL ist? Die Legalisierung von Marihuana nimmt vielen jungen Leute den »Spaß« an dem Stoff. Es ist nicht mehr cool, sondern irgendwie langweilig. Und man muss davon husten.
  5. die vielen Milliarden eingespart werden, die die Bundesstaaten jetzt für Verhaftung, Strafverfolgung und Inhaftierung wegen Besitz von Marihuana ausgeben. Dieses Geld könnte zum Bau von Schulen oder Straßen, zur Schaffung von Arbeitsplätzen, für Qualifizierungsprogramme und ähnliche Dinge verwendet werden. Und haben Richter eigentlich nichts Besseres zu tun, als Marihuana-Raucher zu bestrafen?
  6. Schluss machen mit der Überfüllung der Gefängnisse. Aufhebung der Urteile für die, die nur wegen Marihuana-Besitz im Knast sitzen. Lasst sie raus und macht Schluss mit überfüllten Gefängnissen. Reserviert die Gefängnisse für die wirklichen Kriminellen wie Mörder, Kinderschänder und Wall-Street-Banker.
  7. eine freiere, gerechtere Gesellschaft entsteht, die die Menschenwürde achtet. Wer Süchtige wie Kriminelle behandelt, nimmt ihnen die Würde, es bedeutet einen Netto-Verlust für die gesamte Gesellschaft. Wenn wir hinter der Sucht das Menschliche anerkennen, kann im Umgang unserer Gesellschaft mit Drogenabhängigen die Menschenwürde wieder Einzug halten.

Es ist an der Zeit, den gescheiterten Krieg gegen das Rauschgift zu beenden, Schluss zu machen mit der Tyrannei der DEA und anderen Bundesbehörden, die Jahr für Jahr durch Beobachtung und Verfolgung von Menschen, die nur ihr Gras rauchen wollen, Milliarden Dollar verschwenden.
Ich rauche übrigens kein Gras, aber als jemand, der an das Prinzip der Freiheit glaubt, unterstütze ich voll und ganz die Rechte anderer, die Marihuana rauchen, wenn es ihnen gefällt. Ich trinke auch keinen Alkohol, aber ich unterstütze die Rechte anderer, Alkohol zu trinken, wenn sie wollen. Unser Land hat die Prohibition beim Alkohol versucht und es war ein Desaster. Jetzt erleben wir die Ära der Marihuana-Prohibition und es ist genauso ein fürchterliches Desaster. Ist es nicht an der Zeit, dass wir als Nation erwachsen werden und den Menschen die Verantwortung über ihr eigenes Handeln überlassen, solange sie dabei niemand anderem Schaden zufügen?
Raucht was Ihr wollt, Leute! Ich mache mir derweil ein Superfood-Smoothie.

__________
Quelle für diesen Artikel (u.a.):

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen