Mittwoch, 16. Dezember 2015

Studie: Cannabis ist eines der sichersten Therapeutika

Studie: Cannabis ist eines der sichersten Therapeutika

Jonathan Benson

Die Heuchelei vieler Prohibitionisten, die tagsüber Cannabis verdammen und sich abends Bier, Wein oder Schnaps genehmigen, wurde jüngst erneut entlarvt, als Wissenschaftler nachwiesen, dass Alkohol zu den gefährlichsten Drogen zählt. Gemessen am Sterberisiko ist er sogar gefährlicher als Heroin und Kokain.
Bei einer vergleichenden Risikobewertung einiger beliebter Drogen erwies sich Alkohol als echte Geißel der Gesellschaft – genauso wie Tabak. Die Studie stuft beide in die Kategorie »hohes Risiko« ein. Cannabis ist hingegen um Größenordnungen sicherer als alle Substanzen, die dieGesellschaft als »Droge« betrachtet.

Mit dem Ansatz des Margin of Exposure (MOE), bei dem die Toxizität von Substanzen im Verhältnis zum geschätzten durchschnittlichen Konsum bewertet wird, kam das Team zu der Erkenntnis, Alkohol, Nikotin, Kokain und Heroin seien die gefährlichsten Substanzen, die ein Mensch konsumieren könne. Alkohol rangierte dabei an vorderster Stelle.

Alle diese Substanzen wurden in die Kategorie »hohes Risiko« eingestuft, auf einer Bevölkerungsskala rangierte jedoch nur Alkohol als »hoch riskant«, noch viel gefährlicher als Kokain und Heroin. Nikotin aus Tabak kam in die Kategorie »mittleres Risiko«, und ganz am anderen Ende der Skala stand THC, Tetrahydrocannabinol, der wichtigste psychoaktive Bestandteil von Cannabis. THC wurde auf der Risikoskala kaum registriert, so sicher ist es.

»Die MOE-Resultate verweisen bei der Priorisierung des Risikomanagements eher auf Alkohol und Tabak als auf illegale Drogen«, schrieben die Autoren in Scientific Reports, einer Tochterpublikation von Nature. »Die hohen MOE-Werte von Cannabis, die im Niedrigrisikobereich liegen, lassen eine Legalisierung unter strikten Auflagen sinnvoller erscheinen als das derzeitige Verbot.«

Alkohol ist viel gefährlicher als allgemein gedacht

Dass sich Cannabis bei dieser Studie als 114 Mal weniger tödlich erwies als Schnaps – und tatsächlich wurde nie bewiesen, dass Cannabis körperliche Schäden verursacht –, zeigt, dass mitunseren Gesetzen auf Ebene der Bundesstaaten und auf nationaler Ebene etwas nicht stimmt.

Die tödlichste aller beliebten Drogen, der Alkohol, ist in Amerika überall und unbegrenzt zu haben, während eine Pflanze, die vollkommen sicher und medizinisch höchst wirksam ist, immer noch als die gefährlichste Droge von allen betrachtet wird.

Von den bei der Studie untersuchten Substanzen ist Cannabis die einzige, die die US-Regierung als »Schedule I« klassifiziert, »ohne zurzeit zugelassene medizinische Verwendung«.

Diese Einstufung ist natürlich völliger Unsinn, denn Cannabis hat erhebliche medizinische Vorzüge. Es hilft bekanntermaßen gegen Schmerzen und Übelkeit, kann Krampfanfälle verhindern, fördert ruhiges und klares Denken und stoppt sogar Wachstum und Ausbreitung von Krebs, wie zahlreiche Studien belegen.

»Die moderne Wissenschaft zeigt, dass Cannabis bei vielen klinischen Anwendungen eine sinnvolle Hilfe darstellt«, erklärt NORML [National Organization for the Reform of Marijuana Laws, eineOrganisation, die sich in den USA für die Legalisierung von Marihuana einsetzt]. »Dazu zählen Linderung bei Schmerzen – insbesondere bei neuropathischen Schmerzen (Schmerzen durch Nervenschädigung) –, Übelkeit, spastischer Lähmung, Glaukom und Bewegungsstörungen.«

»Darüber hinaus wirkt Marihuana appetitanregend, vor allem bei Patienten mit HIV, Gewichtsverlust bei AIDS oder Demenz. Laut neuesten Untersuchungen kann Marihuana den Körper vor bestimmten bösartigen Tumoren schützen und nervenschützend wirken.«

Angesichts der medizinischen Vorzüge des Cannabis hat David Simpson, ein konservativer Republikaner aus Texas, kürzlich eine Vorlage für ein Gesetz eingebracht, durch welches das Cannabis-Verbot im Bundesstaat vollständig aufgehoben würde.

Wird sie angenommen, würde Cannabis behandelt wie jede andere Pflanze auch: Jeder dürfte sie ohne Einschreiten der Regierung anbauen, anwenden, kaufen und verkaufen.


Quellen:



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